Chwo Chwo – (k)eine bemerkenswerte Persönlichkeit?!
Inhaltsverzeichnis
1. Chow Chow Fakten im Überblick
2. Wie sieht er aus und was macht ihn aus?
3. Vom Gebrauchs- zum Luxushund – Zur Herkunft und Geschichte des Chow Chows
4. Bürsten ist das halbe Leben- oder wie du sein prächtiges Fellkleid bewahrst
5. Vielfraß oder Gourmet? Die Ernährung deines Chow Chows
7. Ein Welpe zieht ein – wie aus dem Segen kein Fluch wird
8. Es kann auch mal etwas daneben gehen – Die Stubenreinheit
9. Ganz bestimmt eine bemerkenswerte Persönlichkeit!
10. Wissenswertes zur Zucht des Chow Chows
11. Der Chow Chow im Vergleich
Chow Chow Fakten im Überblick:
Ursprung: Nördliches Asien/ Volksrepublik China
Größe: Rüden 48-56 cm, Weibchen 46-51cm
Gewicht: Rüden 25-32kg, Weibchen 20-27kg
Farben: Schwarz, Blau, Rot, Creme, Rehfarbe, Zimt, Weiß
Charaktereigenschaften: loyal, stur, unnahbar, zurückhaltend, selbstbewusst, eigenständig, ruhig
Wie sieht er aus und was macht ihn aus?
Der Chow Chow ist ein mittelgroßer Hund. Er besitzt insgesamt einen stämmigen Körperbau mit kräftigen Läufen und rundlichen Pfoten. Das Gewicht von Rüde und Hündin weicht relativ stark voneinander ab, Rüden können damit um die zehn Kilo mehr wiegen als ihre weiblichen Vertreter. Seine in Falten gelegte Stirn, seine runden und weit auseinander stehenden Ohren sowie seine recht kleinen Mandelaugen verleihen ihm einen freundlichen Ausdruck, der nicht selten an einen Bären erinnert. Sein dichtes Fell setzt sich aus einer sehr feinen und weichen Unterwolle und einem eher rauen Deckhaar, welches gerade absteht, zusammen. Das Deckhaar kann sowohl in Kurzform als auch in Langform vorkommen, wobei es sich bei der Langhaarvariante zu einer löwenähnlichen Mähne rund um den Hals aufbauscht. Seine buschige Rute trägt der Chow Chow hochgestellt über dem Rücken wobei deren Spitze gegen den Kopf zeigt. Ein weiteres äußeres Merkmal, welches ihn von vielen seiner Artgenossen unterscheidet, ist die mal mehr und mal weniger starke Blaufärbung von Zunge, Zahnfleisch, Gaumen und Lefzen.
Sein Auftreten ist stets von einer würdevollen und stolzen Haltung bestimmt, die durch seinen gestelzten Gang noch zusätzlich unterstrichen wird. Passend zu seinem Auftreten ist auch sein Charakter von Selbstbewusstsein und Eigenwilligkeit geprägt, welches eine frühzeitige und konsequente Erziehung deinerseits erforderlich macht. In seinem persönlichen Revier ist er äußerst wachsam, dabei aber nie laut. Auf Spaziergängen entpuppt er sich als lebhafter und lauffreudiger Hund, welcher auch durchaus Freude an der Jagd zeigen kann und deshalb nicht aus den Augen gelassen werden sollte. Wer den Kadavergehorsam von seinem Chow Chow erwartet, ist hier jedoch an der falschen Adresse. Er ist seinem Menschen zwar zugetan, auf die Forderung nach sklavischer Ergebenheit wird er sich jedoch nicht einlassen. Wer sich mit der Zielvorstellung eines abgerichteten Arbeitshundes an den Chow Chow wendet, wird also zwangsläufig enttäuscht werden.
Die Lebenserwartung des Chow Chow liegt je nach Pflege und Lebensumständen bei bis zu 14 Jahren. Hierbei bist du es, der maßgeblich dazu beiträgt deinem Hund ein möglichst langes und dabei qualitativ hochwertiges Leben zu ermöglichen. Dazu gehören in erster Linie Maßnahmen wie die richtige Ernährung, angemessene und ausreichende Bewegung, regelmäßige Tierarztbesuche und eine sinnvolle Beschäftigung. Der Pflege im Alter solltest du dabei besondere Aufmerksamkeit schenken. Ein Hund dessen einziges Highlight am Tag unzählige Leckerlis sind, wird davon nicht nur dick sondern langweilt sich, im wahrsten Sinne des Wortes, zu Tode. Aber auch Überforderung kann zu einem ernsten Problem werden. Deinem Chow Chow solltest du darum stets genug Zeit für sich zur Verfügung stellen. Dafür solltest du unbedingt Ruhezonen und Rückzugsorte für deine Fellnase einrichten. Hier kann auch ein eigener Garten, in dem er stundenweise alleine sein darf, seinem Bedürfnis nach Freiheit und Eigenständigkeit entgegenkommen. Zuletzt solltest du noch an die soziale Komponente denken, denn Hunde sind hoch soziale Tiere die in der Natur ihr Leben am wahrscheinlichsten im Rudel verbringen würden. Zwar kann man den Chow Chow als eigenbrötlerisch bezeichnen, ganz ohne den Kontakt zu seinen Artgenossen kann aber auch er nicht glücklich werden. Wir empfehlen daher eine frühzeitige Sozialisierung gegenüber seinen Artgenossen.
Vom Gebrauchs- zum Luxushund – Zur Herkunft und Geschichte des Chow Chows
Der Chow Chow zählt zu den ältesten bekannten Hunderassen. Die auffällige blaue Färbung seiner Zunge legt es nahe, ihn zu den Ur-Hunderassen zu zählen. Er kann dabei den nordischen Hunden vom Spitztyp zugeordnet werden.
Erste bildliche Darstellungen dieser Rasse lassen sich bereits zu Zeiten der chinesischen Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) finden. Ursprünglich im nördlichen Asien beheimatet und in der Mongolei gezüchtet, gelangte er vermutlich von dort aus in das damalige Kaiserreich China. Als Gebrauchs- und Begleithund kam er auf vielfältige Weise zum Einsatz. Als ein Hund des Volkes zog er Schlitten durch die Tundren der nördlichen Provinzen, begleitete seine Besitzer bei der Jagd oder musste seine Fähigkeiten als Hütehund unter Beweis stellen. Auch wurde er am chinesischen Kaiserhof als Zierhund gehalten, es kam jedoch vermutlich den wenigsten Chows ein solch luxuriöses Leben zu. Um 1880 wurde er erstmals nach Großbritannien eingeführt und ab 1887 mit der Zucht begonnen, was sieben Jahre später (1894) zur einer Anerkennung vom britischen Kennel Club führte.
Vermutlich wegen seines europäischen Rufs als Luxushund, gehört er auch heute noch zu den am seltensten bei uns anzutreffenden Hunderassen, obwohl der Chow Chow auch in Deutschland schon ab den zwanziger Jahren aktiv gezüchtet wurde. Die europäische Zuchtform, die er zu diesem Zeitpunkt bereits angenommen hatte, war im chinesischen Kaiserreich jedoch völlig unbekannt. Den europäischen Schönheitsidealen angepasst, züchtete man den uns bekannten Chow Chow mit weniger spitzem Kopf, kürzerer Mähne, größeren und spitzeren Ohren und einem weniger voluminösen Fang.
Über die Herkunft und die Bedeutung seines Namens ist man sich bis dato nicht einig. Es gibt unterschiedliche Vermutungen, welche von einer Persiflage auf das chinesische Wort „Gou“, welches übersetzt schlicht Hund bedeutet, bis hin zum Ausdruck „tschau-tschau“ welcher der gemischten Handelssprache Pigdin Englisch entspringt und demnach „Leckerbissen“ bedeutet, reichen. Die letztgenannte Vermutung basiert auf der Annahme, dass Chow Chows auch zum Zwecke der Lebensmittel- und Pelzgewinnung gehalten wurden.
Chow Chow – Bürsten ist das halbe Leben- oder wie du sein prächtiges Fellkleid bewahrst
Aufgrund seines dichten Fells, solltest du deinen Chow Chow täglich bürsten. Einmal pro Woche steht eine intensive Fellpflege an bei der auch lose Haare aus der Unterwolle entfernt werden sollten, hierzu eignen sich spezielle Bürsten und Kämme. Auf das regelmäßige Baden deines Hundes solltest du wenn möglich verzichten, wie auch andere Hunde besitzt der Chow Chow eine natürliche, schmutzabweisende Fettschicht die sich um jedes einzelne seiner Haare legt. Durch zu häufiges Baden kann diese zerstört werden was sich wiederum negativ auf das Fellkleid auswirkt. Anders sieht es bei einer sehr starken Verschmutzung des Fells oder einem Bad als unterstützende Maßnahme während der Zeit des Fellwechsels aus. Durch intensives Auskämmen der Haare nach dem Bad, hilfst du deinem Hund den Wechsel seines Fells, der für gewöhnlich im Frühling und Herbst ansteht, zu beschleunigen. Du solltest hierbei jedoch auf schonende und stark rückfettende Reinigungssubstanzen zurückgreifen um die Haut deines Hundes zu schützen und seinem Fell einen natürlichen Glanz zu verleihen. Im Sommer leiden viele Chow Chows unter allzu großer Hitze, hier können eine abkühlende Dusche, Kühldecken oder Kühlhalsbänder Abhilfe schaffen. In den heißen Sommermonaten solltest du außerdem darauf achten, dass dein Chow Chow genügend trinkt und seine Rute, an den Stellen an denen sie auf seinem Rücken aufliegt, keine Hautreizungen durch Reibung verursacht.
Chow Chow – Vielfraß oder Gourmet?
Ab zum Tierarzt?
Ein Welpe zieht ein – wie aus dem Segen kein Fluch wird
Alle Hundeliebhaber kennen dieses Gefühl. Ein Hundewelpe lässt unser Herz gleich höher schlagen und versetzt selbst den stärksten Mann in Verzückung. So süß, so klein, so weich, so niedlich. Gerade ein Chow Chow Welpe ist an Niedlichkeit kaum zu überbieten. Mit dieser ist es jedoch schnell vorbei, ist er erst einmal erwachsen und hat sich als Herrscher über „seine“ Menschen aufgeschwungen. Dann werden Möbel zerstört und Schuhe zerkaut, das teure Sofa markiert oder auch mal ein Haufen auf die Tagesdecke gesetzt. Damit es nicht genau zu diesen, für den Menschen unangenehmen und unerwünschten Verhaltensweisen kommt, solltest du frühzeitig mit der konsequenten Erziehung deines Welpen beginnen. Dabei sollte Konsequenz in keinem Fall mit körperliche Bestrafung und/oder erzieherischer Härte gleichgesetzt werden! Vielmehr geht es um eine klare Absprache zwischen dir und deinem Hund. Er muss sich auf dich in jeder Situation verlassen können. Nimm ihm vor allem die wichtigen Entscheidungen des Alltags ab, bevor er beschließt, sie für euch beide zu treffen. Dazu gehören bereits Kleinigkeiten. Wer geht zuerst durch die Haustür hinaus und checkt die Umgebung nach möglichen Gefahren? Du! Wer begrüßt den Besuch zuerst? Du! Spielzeuge, sofern er daran interessiert ist, sollten deinem Hund genauso wenig zur freien Verfügung stehen wie der unbegrenzte Zugang zu Futter. Woher soll er wissen, dass das schöne Sofakissen nicht ihm gehört wenn in seinem Körbchen doch stets alle Kissen zum zerfleddern und darauf herumkauen frei gegeben sind? Die Einteilung seines Futters hilft dir das Gewicht deines Chow Chows zu kontrollieren und eröffnet dir die Möglichkeit, ihm geistige Abwechslung zu verschaffen. Auf Futter basierte Such- und Versteckspiele, bei denen er zusätzlich auf deine Hilfe zum Erreichen des Ziels angewiesen ist, festigen eure Bindung und trainieren das Gehirn deines Chows.
Es kann auch mal etwas daneben gehen – Die Stubenreinheit
Ganz bestimmt eine bemerkenswerte Persönlichkeit!
Wissenswertes zur Zucht des Chow Chows
Der Chow Chow im Vergleich
Shar Pei und Chow Chow:
Shar Pei und Chow Chow unterscheiden sich in ihrem Äußeren relativ stark voneinander. Jedoch teilen Sie die Blaufärbung des Maulraumes. Der Shar Pei besitzt ein deutlich kürzeres und sehr viel weniger voluminöses Fell und benötigt daher keine aufwändige Fellpflege. Besonders auffallend sind die die vielen Falten an Kopf, Widerrist und Schwanzansatz die das Äußere eines typischen Shar Peis ausmachen. Der Shar Pei ist ursprünglich, ähnlich wie der Chow Chow, in China beheimatet, stammt dort vermutlich aber aus den eher südlichen Provinzen. Auch seine Geschichte lässt sich bis in die Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) zurückverfolgen. So zählt er mit zu den ältesten uns bekannten Hunderassen. Im Wach- und Jagdverhalten lassen sich ebenfalls Parallelen zwischen Chow Chow und Shar Pei entdecken. Bei beiden sind diese Verhaltensweisen überdurchschnittlich stark ausgeprägt.
In ihrem Wesen ähneln sich beide Hunderassen, aber es lassen doch auch Unterschiede ausmachen. So gilt der Shar Pei als leichter erziehbar, da er insgesamt einfacher zu motivieren ist, als der Chow Chow. Jedoch ist der Charakter des Shar Peis ebenfalls von starkem Individualismus geprägt. Ähnlich dem Chow Chow, tritt er Fremden gegenüber reserviert und zurückhaltend auf. Erziehungsmethoden die auf Druck, Härte und Zwang basieren, führen auch beim Shar Pei niemals zum Erfolg. Sein stolzes Wesen lässt sich nur durch einen fairen und respektvollen Umgang erweichen. Es handelt sich in diesem Fall um eine weitere Rasse, die nur bedingt für Familien geeignet ist und möglichst in hundeerfahrene Hände gehört.
Pomeranian und Chow Chow:
Diese beiden Hunderassen besitzen zwar eine gewisse äußere Ähnlichkeit, unterscheiden sich charakterlich jedoch stark voneinander. Der Pomeranian, auch Zwergspitz genannt, stammt aus Europa und hatte in seinem Ursprung die Funktion eines Wachhundes. Mit einer Widerristhöhe von ca. 20 cm und einem Gewicht von etwa die 2 bis 3 kg ist er jedoch sehr viel kleiner und leichter als ein Chow Chow. Mit dem Chow Chow teilt er allerdings sein dichtes teddyartiges Fellkleid, seine stark ausgeprägte Wachsamkeit und sein selbstsicheres, zuweilen sogar arrogantes Auftreten.
Seinem Wesen nach ist der Pomeranian, im Gegensatz zum Chow Chow, gut als Familienhund geeignet. Er gilt als lebhaft und sehr menschenbezogen, kommt auch mit kleineren Kindern zurecht und genießt das enge Zusammenleben mit seiner Familie. Ein Schoßhund, wie es seine Größe vermuten lässt, ist er trotz alledem nicht. Gelehrig und klug wie er ist, liebt er es gemeinsam mit seiner Familie aktiv zu sein und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Die Erziehung eines Pomeranian sollte demnach nicht vernachlässigt werden, denn auch hier gilt: Ein gut erzogener Hund ist in erster Linie ein Hund, der sich voll und ganz auf seinen Besitzer verlassen kann.