Shar Pei

Inhaltsverzeichnis

1. Eine wahre Besonderheit unter den Hunderassen

2. Ein absoluter „Indoor“-Liebhaber

3. Einige Fakten

4. Achtung, nicht faltenfrei!

5. Die Lebenserwartung

6. Gerade noch vorm Aussterben gerettet

7. Pflegetipps

8. So erziehst Du ihn zu einem optimalen Begleiter

9. Der ehemals seltenste Hund der Welt

10. Die starke Persönlichkeit des Sand-Haut-Hundes

11. Informationen über die Zucht

12. Das traurige „Teddybär“-Image

13. Vergleich zu anderen Hunderassen

Shar Pei – eine wahre Besonderheit unter den

Hunderassen

Ein Shar Pei ist eine Hunderasse, die ursprünglich aus den südlichen Provinzen von China stammt. Das Hauptcharakteristika der Rasse sind ihre Ruhe und Gelassenheit. Das macht sie besonders pflegeleicht und zu einem perfekten Begleiter für die meisten Hundeliebhaber. Vor allem Familien sind mit einem Shar Pei sehr gut beraten. Die Hunde lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und sind somit im Umgang mit Kindern ideal. Voraussetzung ist, dass sie schon sehr früh – idealerweise als Welpen – an das Leben in der Familie gewöhnt werden. Außerdem sind sie mit ihrem Herrchen sehr fürsorglich und beschützend und gehen ein sehr enges Verhältnis mit nahestehenden Menschen ein. Also voll und ganz eine treue Seele für Dich! Neuen Personen gegenüber ist der Shar Pei anfangs recht skeptisch und misstrauisch. Das legt sich in der Regel jedoch schon nach kurzer Zeit. Er wird so gut wie nie laut. Nur in Extremfällen fängt er mit einer recht tiefen Stimme zu bellen an.

Ein absoluter „Indoor“-Liebhaber

Die Hunde können wegen ihrer Größe – sie gehören zu den mittelgroßen Hunden – gut in der Wohnung gehalten werden. In Gebieten mit kühlerem Klima ist das sogar die einzige Option, da die Rasse an extrem niedrige Temperaturen nicht angepasst ist. Natürlich ist der regelmäßige Auslauf, wie bei allen anderen Hunderassen, sehr wichtig. Der Shar Pei hat aber einen nicht so starken Bewegungsdrang. Daher ist er perfekt für Senioren oder für Menschen, die aus körperlichen Gründen keine Dauerspaziergänge mehr unternehmen können, geeignet. Hingegen werden Freunde des Hundesports wenig Freude mit dem Shar Pei haben. Beim Lernen von Kommandos und Kunststücken kann die Rasse aber punkten. Sie zeigen durch ihre Intelligenz und Ernsthaftigkeit einen schnellen Fortschritt. Voraussetzung ist, dass ein professioneller Hundetrainer sich ihnen annimmt. Aufpassen musst Du bei einer Anschaffung als Zweithund, da der Shar Pei im Umgang mit anderen Artgenossen und generell auch anderen Haustieren oft Probleme machen kann.

Einige Fakten zum Shar Pei

Shar Pei Hund

Bild eines Shar Pei

Größe: 44-51 cm
Gewicht: 18-25 kg
Farben: cremebeige, rötlich, braun, schwarz und blau
Fell: kurz, borstig, ohne Unterwolle
Nase: groß, breit, weite Nasenlöcher
Ohren: enganliegend
Zunge: blau bzw. blaugepunktet
Hals: kräftig
Füße: eher kleiner, kompakt, nicht gespreizt
Rute: dick, rund an der Rutenwurzel, ziemlich kurz, am Rücken getragen
Preis: über 1.000 Euro

Achtung, nicht faltenfrei!

Das Markanteste beim Shar Pei sind seine Falten und Hautlappen. Diese sind bei Welpen ausgeprägt sehr, mit fortschreitendem Alter werden sie aber immer weniger. Bei älteren Hunden sind dann nur mehr die Partien um den Kopf und die Schultern besonders faltig. Ebenso kennzeichnen ihn eine platte Schnauze und kleine, enganliegende Ohren. Dieses Charakteristikum wird gerne mit dem Kopf eines Nilpferdes verglichen. Oft mag es so aussehen, als wäre der Hund in einer schlechten Stimmung. Die dunklen, mandelförmigen Augen verleihen ihm nämlich einen missmutigen und ernsten Blick.

Ein weiteres Markenzeichen ist das einzigartige Haarkleid: die rauen und borstigen Haare stehen vom Körper ab. Der Shar Pei hat keine Unterwolle und kurze Haare. Diese können eine Länge von 1 bis 2,5 cm haben. Es gibt sie mit zwei verschiedenen Fellarten: mit Pferdehaar und mit Bürstenfell. Sein Bellen ist wesentlich tiefer als bei anderen Hunderassen.

Sein Wesen kann am besten mit folgenden Adjektiven beschrieben werden: friedlich, individuell, treu, zärtlich, stur und selbstständig.

Shar Pei – Die Lebenserwartung

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines gesunden Shar Pei liegt zwischen 9 und 15 Jahren. Anders sieht es bei jenen Hunden aus, die das Opfer von Überzüchtung werden. Bei diesen Tieren beträgt die Lebenserwartung oft durch spezielle Krankheiten der Haut oder der Augen bzw. hormonellen Störungen wesentlich weniger. Die Shar Pei sind sehr pflegeleichte Hunde und somit ist es nicht schwer, ihnen eine passende Umgebung zu bieten, wo sie sich auch noch in höherem Alter wohlfühlen. Aufgrund der Größe und dem moderat ausgeprägten Bewegungsbedürfnis kann ein Shar Pei auch in einer Wohnung gehalten werden. Am besten jedoch, der Besitzer verfügt über ein Haus mit Garten bzw. wenigstens über eine Wohnung mit dazugehöriger Grünfläche. Die Hunde sollen nach Möglichkeit vor Kälte und Nässe geschützt werden, wodurch sich vor allem im Winter in Deutschland nur das Halten in den eigenen vier Wänden anbietet. Am besten also, Du variierst bei der Haltung eines Shar Pei zwischen Sommer und Winter. In den warmen Monaten kann der Shar Pei ruhig seine langen Streifzüge durch den Garten machen, aber wenn es kalt wird, ist kuscheln im Warmen angesagt.

Auf keinem Fall sollte der Hund in einem Zwinger gehalten werden. Er ist sehr fixiert auf sein Herrchen und auf die Familie, in der er lebt. Ohne sozialen Umgang mit Menschen würde er vereinsamen.

Natürlich ist jeder Hund individuell und es mag Fälle geben, wo ein Shar Pei gemeinsam mit einem anderen Hund friedlich und glücklich zusammenlebt. Im Normalfall ist er jedoch ein Haustier, das alleine gehalten wird. Einerseits weil er selbst mit anderen Hunden nicht wirklich gut klarkommt und andererseits, weil andere Hunde ihn als zu „speziell“ betrachten. Das liegt daran, dass die Mimik eines Shar Pei sehr einzigartig ist und selbst von Artgenossen schwer gedeutet werden kann. Außerdem fordert seine stolze Körperhaltung andere Hunde heraus.

Gerade noch vorm Aussterben gerettet

Der Shar Pei ist eine der ältesten Hunderassen aus China. Die ersten Exemplare existieren laut Funden bereits während der Han Dynastie ab ca. 200 vor Christus. Ihre Heimat ist der Süden Chinas, die Region beim Südchinesischen Meer. Aus welchen Rassen er sich genau entwickelt hat, weiß man bis heute nicht. Aufgrund seiner blauschwarzen Zunge wird vermutet, dass der Chow Chow  mit an der Entstehung beteiligt war. Ähnlichkeiten weißt er auch mit Mastiff und nordischen Jagdhundrassen auf.

Der Shar Pei war in Südchina vor allem ein Begleiter der Bauern und der ärmeren Bevölkerungsschicht und erfüllte am Land die Funktion als Jagd- und Wachhund. Chinesen liebten es sich Kämpfe zwischen Hunden anzusehen. Daher rührt die damalige, zweite Funktion des Shar Pei: man ließ ihn vor allem in städtischen Regionen gegen andere Hunde in Arenen antreten. Er war zu der damaligen Zeit weit verbreitet. Das kommunistische Regime in China hat die Hunderassen später aber fast zum Aussterben gebracht. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wollte man alle Luxusgegenstände verschwinden lassen. Diese waren laut Ansicht des Regimes unnötig und lenkten das Volk vom Wesentlichen ab. Dazu zählte auch der Besitz von Haustieren. Das Halten eines Hundes war in Folge mit so hohen Steuern verbunden, dass sich das bald niemand mehr leisten konnte. Die Shar Pei verschwanden immer stärker aus China. Lange Zeit war ihr drastischer Rückgang – und das drohende Aussterben der Rasse – unbeachtet. 1950 gab es plötzlich nur mehr einige wenige Exemplare der Rasse, der Großteil davon war in Hong Kong. Einer dieser Besitzer war es auch, der als Retter der Shar Pei bezeichnet werden kann. Er wendete sich in einem Zeitungsartikel an Hundezüchter aus Amerika und erklärte ihnen die dramatische Situation. Er bat sie um Hilfe bei der Erhaltung der Hunderasse und um die Rettung der Shar Pei. In kürzester Zeit wurden die ersten Zuchtprogramme in den USA gestartet und der Shar Pei in Amerika heimisch. 1979 kam dann auch das erste Hundepärchen nach Deutschland.

Pflegetipps für Deinen Shar Pei

Wie bei allen Hunderassen bedürfen die Welpen einer besonderen Nahrung. Deshalb sollte in den frühen Monaten wenige getreidehaltige Leckerlis gefüttert werden. Die Haut der jungen Shar Pei ist nämlich sehr sensibel und Getreide unterstützt nicht gerade die Bildung eines gesunden Fells. Hält man sich an dieselbe Ernährung, die der Züchter gefüttert hat, kann man nichts falsch machen. Nach und nach kann dann eine andere Futtersorte beigefügt werden. Der Shar Pei ist sehr empfindlich im Bezug auf die Qualität der Nahrung. Futter mit Zusatz- und Farbstoffen sollte daher generell vermieden werden. Rohes Hühnerfleisch sollte bei dieser Rasse kein Bestandteil der Ernährung sein. Bei allen anderen Fleischsorten musst Du das Fleisch von den Knochen lösen, bevor Du es ihnen fütterst.

Shar Pei – kein Freund des Wassers

Wegen der Empfindlichkeit der Haut sollte regelmäßiges Waschen vermieden werden. Die Haut des Hundes hat nämlich einen öligen Überzug, der als Schutz fungiert. Ist der Shar Pei extrem verschmutzt, zum Beispiel nach einem längeren Spaziergang, reicht eine schnelle Dusche mit lauwarmen Wasser und möglichst ohne Seifen oder diverse Pflegeprodukte. Hingegen ist eine Reinigung hinter den Ohren wichtig. Hier sammelt sich gerne viel Schmutz, dieser sollte regelmäßig mit einem feuchten Tuch entfernt werden. Seine Augen neigen zu starkem Tränen und manchmal kann Schleim Teil des Ausflusses sein. Kommt das nur hin und wieder vor, brauchst Du dir keine Sorgen zu machen. Auch hier reicht das Reinigen mit einem trockenen Tuch vollkommen aus. Regelmäßig striegeln hilft, damit sich das Fell schön entwickeln kann.

Wie vorhin bereits erwähnt ist der Hund Fremden gegenüber misstrauisch. Dieselben Anpassungsschwierigkeiten hat ein Shar Pei bei großen Veränderungen, zum Beispiel bei einem Wechsel des Herrchens oder bei einem Umzug in ein neues Zuhause. In diesen Stresssituationen kann es zu Verschlechterung der Haut und des Fells kommen. In selten Fällen kann sich das auch auf die Augen ausschlagen.

Eine Überfütterung kann Krankheiten nach sich ziehen. Daher sollte die tägliche Menge genau abgestimmt werden. Rassentypische Krankheiten bei den Shar Pei sind Idopatische Muzinose, eine Haupterkrankung mit starkem Juckreiz, Familal Shar Pei Fever, ein starkes Fieber mit Entzündungsreaktionen, und Amyloidose, Ablagerungen von abnormal veränderten Proteinen in den Zwischengeweben der Zellen. In all diesen Fällen sollte natürlich sofort der Tierarzt konsultiert werden. Ansonsten genügt es, wenn Du nach der Grundimpfung und Entwurmung als Welpen einmal pro Jahr mit dem Hund zum Tierarzt gehst.

So erziehst Du ihn zu einem optimalen Begleiter

shar pei schläftDiese Nachricht dürfte alle Freunde von Welpen erfreuen: im Gegensatz zu anderen Rassen sind Shar Pei Welpen sehr schnell stubensauber und entwickeln sich ohne erhöhten Aufwand prächtig. Sie sind sehr reinliche Hunde und ziehen es vor, sich von Schmutz fern zu halten. Die Shar Pei Welpen sind zwar verspielt, dass sie jedoch Dinge wie etwa Möbel zerstören oder Schuhe zerbeißen, kommt nur so gut wie gar nicht vor. In fortgeschrittenem Alter sind sie total friedliebende und ruhige Hunde.

In der Erziehung bedarf es viel Liebe, Geduld und Durchhaltevermögen. Durch die Intelligenz des Shar Pei ist eine gute Erziehung aber sehr leicht zu erreichen. Es sei denn, es handelt sich um Erstbesitzer. Hier sollte ein erfahrener Trainer zu Rate gezogen werden. Gibt man nämlich einen Befehl nicht mit absoluter Bestimmtheit, verwirrt das den Hund schnell und führt zu Fehlinterpretationen von Seiten des Shar Pei.

Da es sich um sehr schlaue Hunde handelt, werden sie teilweise als Therapiehund eingesetzt. Sie können sich gut in andere einfühlen und legen eine hohe Kompromissbereitschaft an den Tag. Ihre friedliche Art wirkt außerdem auf andere Menschen beruhigend.

Ein liebevoller Dickkopf!

Zu beachtet ist die Dickköpfigkeit bei der Hunderasse. Man sollte nicht glauben, dass der Shar Pei durch ausreichend Training unterwürfig wird. Er behält seinen eigenen Willen. Kommandos folgt er jedoch meist ohne Probleme. In bestimmten Situation setzt er dann aber seinen Willen beständig durch und missachtet Kommandos. Lebt er in einer Familie, ist es wichtig, dass alle konsequent mit dem Hund arbeiten und dieselbe Linie verfolgen. Ein Shar Pei weiß nämlich nach kürzester Zeit, wie jeder einzelne tickt und versucht daraus seine Vorteile, auch Leckerlis oder Hundekekse genannt, zu ziehen. Ein Shar Pei steht zwar seinem Besitzer und der Familie sehr nahe, trotzdem weiß er bei guter Erziehung auch alleine auszukommen. Sind die Hausherren einmal außer Haus, passt er gut auf das Heim auf und macht keine Szene, weil er glaub alleine gelassen zu werden.

Der ehemals seltenste Hund der Welt

Der Shar Pei war einmal der teuerste und seltenste Hund. Zum Beispiel führte ihn das Guinnessbuch der Rekorde 1977 noch als den seltensten Hund der Welt. Heute ist die Rasse zum Glück durch die vielen Züchtungen nicht mehr vom Aussterben bedroht und daher nicht mehr auf dieser besagten Liste der seltensten Hunde.

Besonders interessant ist die liebevolle Beschreibung des Shar Pei im Chinesischen. Hier werden bestimmte Körperteile des Shar Pei mit typischen, chinesischen Tieren verglichen wie beispielsweise „die Ohren wie Muscheln“, „die Nase wie bei einem Schmetterling“, „der Hals wie bei einem Nilpferd“ oder „die Beine wie bei einem Drachen“.

Die starke Persönlichkeit des Sand-Haut-Hundes

Übersetzt bedeutet der Name Shar Pei übrigens Sand-Haut-Hund. Die Falten sind auch das Einzigartige bei ihm. Keine andere Rasse hat diese in so einer ausgeprägten Form. Das führt dazu, dass kein Hund dem anderen gleicht und sorgt dafür, dass man bei einem gewöhnlichen Spaziergang die Blicke anderer Hundeliebhaber auf sich zieht. Denn obwohl es mittlerweile in Europa und Deutschland viele der Tiere gibt, wird er noch immer als eine Besonderheit angesehen.

Hervorzuheben sind seine starke Persönlichkeit und die überdurchschnittliche Intelligenz, die ihn von anderen Hunderassen unterscheiden. Die Eigensinnigkeit kommt bei der richtigen Erziehung jedoch nur selten zum Vorschein. Die Intelligenz kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Bei der Erziehung von erfahrenen Hundebesitzern ist sie eindeutig von Vorteil. Schafft sich jemand den Shar Pei allerdings als Ersthund an, können Unsicherheiten bei der Kommunikation vom Hund für Verwirrungen sorgen.

Informationen über die Zucht der Shar Pei

Von seiner ursprünglichen Funktion als Jagd- und Wachhund entwickelte sich der Shar Pei zu einer Rarität. Heute wird er vor allem als Familienhund gesehen. Die Zuchtbemühungen in den 70er Jahren, die ihn vor dem Aussterben bewahrt haben, führten 1981 zur Anerkennung einer offiziellen Rasse durch den Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH).

Heute gelten folgende Zuchtstandards: kräftiger Körper und Gliedmaßen, ein mächtiger Kopf, ein gut gepolsterter und stumpf kantiger Fang, Falten am Kopf mit markantem Gesichtsausdruck und loser Haut. Es gibt ihn mit zwei verschiedenen Haartypen: dem Horse-Coat mit etwas kürzerem Fell und dem Brush-Coat, mit etwas längerem Haar. Der Shar Pei ist immer einfarbig und existiert in den verschiedensten Ausführungen wie zum Beispiel in creme, schwarz oder blau.

Das traurige „Teddybär“-Image der Shar Pei

Bei der Anschaffung eines Shar Pei Welpen muss man sehr vorsichtig sein und sollte keine gesundheitsschädigende Zucht unterstützen. Diese passiert leider heute sehr oft. Den Grundstein dafür legten die Amerikaner bei ihren ersten Zuchtbemühungen. Durch die starke Faltenbildung neigte der Shar Pei nämlich dazu als eine Art „Teddybär“ gesehen zu werden. Es wurde versucht Hunde mit immer mehr Falten zu züchten. Das ging soweit, dass die neu gezüchteten Tiere bald nicht mehr gut sehen konnten, da sie so übermäßig viel lose Haut im Gesicht hatten. Dass diese Bestrebungen zur Verbesserung der Ästhetik aber auf Kosten der Gesundheit gingen, hat man erst sehr spät erkannt – und leider vielerorts noch gar nicht. Die Konsequenz ist, dass es bei vielen Shar Pei zu gravierenden Haut-, Fell- und Augenkrankheiten kommt. Außerdem treten vermehrt hormonelle Störungen auf. Deshalb solltest Du unbedingt darauf achten, die Hunde nur von anerkannten und zugelassenen Züchtern zu kaufen!

Der Shar Pei im Vergleich zu anderen Hunderassen

Im Folgenden soll der Shar Pei kurz zu Themen wie Pflege, Umgang und Erziehung mit drei gängigen Hunderassen verglichen werden.

Shar Pei vs. Chihuaha

Beim Pflegeaufwand ist der Shar Pei dem Chihuahua ähnlich. Beide sind leicht in den Alltag zu integrieren und fordern weder ein sehr spezielles Futter, noch ein erhöhtes Zeitbudget. Sie sind daher perfekt für den Großteil der Hundehalter geeignet. Wer jedoch sehr auf die Sauberkeit wert legt, wird den Shar Pei vorziehen. Durch sein Kurzhaar verliert er nämlich deutlich weniger Haare. Der Chihuahua hingegen haart durch sein deutlich längeres Fell sehr stark. Der Bewegungsdrang des Shar Pei ist nicht sehr stark ausgeprägt. Der Chihuahua benötig aber sogar noch weniger körperliche Betätigung und gibt sich mit kurzen Spazierrunden zufrieden. In Sachen Anpassungsfähigkeit ist der Chihuahua vorzuziehen. Seiner Umwelt, seien es neue Menschen oder neue Hunde, passt er sich schneller an und ist Fremden viel offener als der Shar Pei. Daher ist er für neue Hundebesitzer zu Beginn einfacher zu handhaben. Dafür kann der Shar Pei mit seiner guten Auffassungsgabe bei Hundetrainings punkten. Hingegen braucht man beim Trainieren eines Chihuahuas viel mehr Geduld und muss mehr Zeit investieren.

Shar Pei vs. Havaneser

Sieht man sich den Shar Pei im Vergleich zu einem Havaneser an, ist der Shar Pei eindeutig der ruhigere und gemütlichere Hund. Havaneser lieben es zu bellen und zwar auf Grund ihres freudigen Charakters. Aufgrund ihrer Größe und der Art des Bellens wird das zwar selten von anderen als Drohung empfunden, kann aber natürlich in der umliegenden Nachbarschaft stören. Der Havaneser ist allerdings besser für Familien, die mehrere Haustiere halten, geeignet. Durch sein „süßes“ Aussehen wird er von Kindern ohne Probleme akzeptiert und lebt auch mit Katzen und anderen Hunden im Einklang. Will man dem Hund Kommandos und Kunststücke beibringen, empfiehlt sich eher der Shar Pei als der Havaneser. Beide sind zwar höchst intelligent, jedoch wird dem Havaneser gerne ein sehr starrköpfiger Charakter nachgesagt. Beim Training kommt man bei ihm um die Verwendung zahlreicher Leckerlis nicht herum.

Shar Pei vs. Französischer Bulldogge

In Sachen Hundetraining ist der Shar Pei auch der französischen Bulldogge überlegen. Während man ihm viel in Eigenregie beibringen kann, benötigt man bei der Bulldogge auf jeden Fall eine Hundeschule. Obwohl der Shar Pei als sehr ruhig und gelassener Hund gilt, sind seine Fähigkeiten als Wachhund der Bulldogge überlegen. Er lässt sich zwar nur sehr schwer aus der Ruhe bringen, weiß aber durch seine Intelligenz sehr gut normale von gefährlichen Situationen zu unterscheiden. Für neue Hundebesitzer ist die Bulldogge besser geeignet, da sie sich einfacher anpasst. Sie wird gerne als verspielt und sozial beschrieben. Der Shar Pei ist allerdings sehr unabhängig und beim Aufeinandertreffen mit anderen Hunden oft aggressiv. Die Bulldogge ist vom Gewicht und Größe im Vergleich zum Shar Pei um einiges geringer. Als Richtmaß gilt, dass der Shar Pei ungefähr doppelt so schwer ist.
Jürgen Hitzegrad
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