Hunde haben eine genetische Ähnlichkeit mit Menschen
Wer kennt das nicht? Man kommt nachhause und der Hund erwartet einen schon voller Freude, wedelt mit seinem Schwanz und schleckt dich mit seiner Zunge ab. Wissenschaftler haben jetzt den genetischen Auslöser für seine Zuneigung gefunden. Hierfür hat man sich Menschen mit einem genetischen Fehler angesehen, durch welchen diese extrem freundlich werden. Man fand Variationen dieses Fehlers in den Genen von Hunden, durch welche diese wesentlich freundlicher als Wölfe werden.
Die Studie zeigt, dass die Genetik von Hunden, wichtiger ist, um die genetischen Grundlagen für menschliches Verhalten zu verstehen, als man anfangs dachte. Dies sagte Per Jensen, ein Verhaltensgenetiker der Linköping Universität in Schweden.
In einer anderen Studie konnte man feststellen, dass Hunde und Menschen ihr „Band“ verstärken, indem sie sich gegenseitig in die Augen sehen.
So lief die Studie ab
Vor sieben Jahren haben Monique Udell, eine Tier Verhaltensforschern an der Oregan State Universität in Corvallis und Bridgett VonHoldt, Genetikerin der Princeton Universität untersuchten Gene bezüglich einer Verhaltensweise, von der sie dachten, dass diese zentral für die Zähmung von Hunden war. Dabei handelte es sich um die überdurchschnittliche Geselligkeit. Man weiß bereits, dass Hunde wesentlich geselliger sind als Wölfe. Dies hat man nachgewiesen, indem man das Verhalten von 18 Hunden mit dem von 10 Wölfen im Resarch and education Instiut in Indien untersucht hat. Obwohl die Wölfe auch von Menschen großgezogen wurden, hat sich gezeigt, dass die Hunde wesentlich freundlicher waren. Sowohl die Hunde als auch die Wölfe haben menschliche Besucher gegrüßt. Allerdings haben die Hunde daraufhin noch mit ihnen interagiert, selbst wenn es sich um Fremde handelte.
Daraufhin untersuchten die Forscher Menschen mit dem Williams-Beuren Syndrom, eine Krankheit die dazu führt, dass die betroffene Person an einer mentalen Behinderung litt. Jedoch sind die Betroffenen auch äußerst freundlich und vertrauen dir leicht. Das Syndrom basiert auf einem fehlenden Teil des Chromosom 7. VonHoldt konzentrierte sich darauf, da sie herausfand, dass diese Region, welche sich im Hunde Chromosom 6 befindet, einen wichtigen Faktor in der Evolution der Hunde gespielt haben könnte.
Die Resultate der Studie
Die Ergebnisse waren, dass nahezu jeder Wolf und jeder Hund andere Veränderungen in der DNA hatten. Jedoch haben die Menschen mit Williams-Beuren Syndrom ebenfalls eine große Anzahl an Variationen. Diese beeinflussen die Schwere der Krankheit und die Persönlichkeit der Betroffenen.
Das selbe trifft auf die Wölfe und Hunde zu. Enorm gesellige Hunde haben mehr DNA Unterbrechungen als distanzierende Wölfe, erklärten die Forscher im Science Advances. Die Störung von einem Gen für das Protein GIF21, welches die Aktivität von anderen Genen reguliert, wurde mit den sozialsten Hunden in Verbindung gebracht. Eine geringe Veränderung dieses Gen führt zu einem distanzierten, wolfsähnlichen Verhalten, sagte VanHoldt. Die selben Veränderungen dieses Gen bei Mäusen, führten ebenfalls dazu, dass sie enorm gesellig wurden.
„Dies ist die Entdeckung, welche die hohe Geselligkeit von Hunden erklärt.“ sagt Takefumi Kikusui, ein Tier Verhaltensforscher der Azabu Universität in Sagamihara, in Japan. „Vermutlich nutzen diese beiden Spezies die selben Gene für das Sozialverhalten.“
Allerdings denken manche Experten, dass die Studie an mehr Hunden und Wölfen durchgeführt werden muss, um ein sicheres Ergebnis zu liefern. Kikusui schlägt vor, die Untersuchungen an einer höheren Anzahl von Hunderassen und Hunden durchzuführen.
- Grund für die Geselligkeit von Hunden (Studie) - 22. Juli 2017
- Hunden „Sitz“ beibringen - 11. April 2017